eMTB mit Mittelmotor und Rohloff

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DieterR
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eMTB mit Mittelmotor und Rohloff

Beitrag von DieterR »

Mein Konzept
Ich war auf der Suche nach einem robusten und kompromisslosem Bike für Radreisen, das auch für Bergtouren taugt. Bereits 2011 hatte ich gute Erfahrungen mit einem Liegerad-Umbau '(http://www.elektrofahrrad-einfach.de/fo ... -t414.html) mit ELFEI Hinterradmotor gemacht. Aber auf Grund dieser Erfahrungen kam kein Nabenmotor für das neue Bike in Frage, denn für Steigungen mit mehr als 10% reichte mir das Drehmoment eines Nabenmotors nicht aus. Nicht nur um Geld zu sparen wollte ich den Gepäckträger-Akku des Liegerades auch für das neue Bike verwenden. (Ein ungenutzter Akku wird mit der Zeit auch nicht besser ...)
Damit war das Konzept für das neue Bike vorgegeben: ein MTB Hardteil mit ELFEI Mittelmotor und Rohloff-Schaltung.
Auswahl der Einzelteile
Entsprechend dieser Vorgaben habe ich den "Rest" des Bikes mehr oder weniger um den Akku und die Rohloff-Nabe herum aufgebaut. Einen für den Einbau einer Rohloff-Nabe optimierten MTB Rahmen fand ich im Internet. Er wurde mit meiner Wunschfarbe innerhalb von 2 Wochen angefertigt und geliefert. Zusammen mit den ELFEI Mittelmotor orderte ich den HEBIE Gepäckträger mit Akku-Aufnahme und eine zweite Akku-Halteschale, was dann innerhalb von 3 Tagen geliefert wurde. Die Zusammenstellung der übrigen Teile war recht spannend, denn es sollte alles auf Anhieb zusammen passen. Das eine der Bilder zeigt die Einzelteile vor der Montage. :roll:
Montage
Die Montage des Bikes verlief erstaunlich problemlos. Der Mittelmotor passte haargenau in den Rahmen. :o Jedoch nur ganz knapp, denn das Getriebegehäuse liegt an der Hinterradstrebe an. Das Anschlusskabel des Akkus musste ich verlängern, weil es eine Handbreit zu kurz war. :x In das Vorderrad kam ein SON Nabendynamo. Dieser sorgt zusammen mit dem Supernova Scheinwerfer dafür, dass es kein reines "Schönwetter-Rad" ist.
Probefahrt
Während der ersten Probefahrt kam etwas Ernüchterung auf. :o Nach 30.000 km Erfahrung mit Rohloff-Schaltungen war ich den blitzschnellen Gangwechsel gewohnt. Dass klappte jetzt nicht mehr. Weil der Mittelmotor stets noch einem kleinen Moment nach läuft muss man vor dem Schalten etwas früher mit dem Pedalieren aufhören. Ich bin seit dem etwa 1000 km gefahren und habe mich daran gewöhnt.
Rennrad-Feeling
Dank des großen Übersetzungsverhältnis der Rohloff-Nabe kann man wirklich je Fahrsituation meistern. Auf der Kurbel befindet sich das Original-Kettenrad mit 46 Zähnen und hinten ein Ritzel mit 15 Zähnen. Für eine 20%-ige Steigung reicht bereits der 2. oder 3. Gang, dabei ist man ohne viel Schweiß 10 km/h schnell. Im 11. Gang stellt sich bei 31 km/h die für mich ideale Trittfrequenz von 80 U/min ein. Im 14. Gang ist man (auf leichtem Gefälle) mit dieser recht gemütlichen Trittfrequenz bereits 45 km/h schnell. Es kommt Rennrad-Feeling auf - nur viel bequemer. ;)
Für meine Strecke ins Büro (etwa 30 km und 250 Höhenmeter) benötige ich jetzt nur noch 65 Minuten, was einem Durchschnitt von 27,5 km/h entspricht. :D Am Ziel zeigt der Akku noch 80% Reserve an. Ich muss dazu erwähnen, dass der Akku (ELFEI Long Travel) inzwischen 3 Jahre alt ist und weit über 10.000 km lang seinen Dienst getan hat.
frustrierte Mountainbiker
Ich habe das neue Bike gleich am ersten Wochenende während einer 70 km langen Probefahrt in den Bayerischen Alpen getestet. Der extremste Abschnitt war ein Forstweg mit stellenweise mehr als 20% Steigung. Leider musste ich dabei einige Mountainbiker fürchterlich frustieren. :P Sie schoben bereits und ich saß gemütlich auf dem Sattel. Ich musste lediglich aufpassen, dass das Vorderrad stets Bodenkontakt behielt weil mich der Motor so energisch den Berg hinauf schob.:lol:
Mein Fazit
Die Montage des Akkus im Gepäckträger hat sich bestens bewährt. Auch auf holprigen Downhills gibt es keine Wackeleien oder Geklapper. Ich muss deswegen nicht befürchten, dass sich der Akku irgend wann einmal selbstständig macht. Aber aus der Erfahrung mit dem Liegerad weiß ich, dass der Akku stets mit dem Schloss gesichert werden sollte. Andernfalls kann es passieren, dass er ganz langsam aber unaufhaltsam aus der Halteschale wandert.
Die Kombination Mittelmotor und Rohloff-Schaltung garantiert puren Fahrspaß. Es ist wahrscheinlich eins der schnellsten "Berg-Pedelecs". ;) :D
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Relish
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Re: eMTB mit Mittelmotor und Rohloff

Beitrag von Relish »

e3 Lampe? bist dmait happy?
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DieterR
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Re: eMTB mit Mittelmotor und Rohloff

Beitrag von DieterR »

Relish hat geschrieben:e3 Lampe? bist dmait happy?
Sorry, ich habe mir viel Zeit für eine Antwort gelassen. Aber jetzt habe ich in der dunklen Jahreszeit mindestens 1000 km "Licht-Erfahrung" damit gesammelt. Meine Antwortet lautet, die E3 ist das Geld wert. Sie leuchtet die Fahrbahn ideal aus, bis zu 50 Meter weit. Ist super robust, auch auf unbefestigten Wegen kein flatterndes Licht (wie es von anderen Scheinwerfern berichtet wird). Und meinen 900 Lumen starken Helmscheinwerfer brauche ich jetzt auch nur noch ganz selten.
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DieterR
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Re: eMTB mit Mittelmotor und Rohloff

Beitrag von DieterR »

In meinem ursprünglichen Beitrag schreibe ich, dass der blitzschnelle Gangwechsel nicht mehr wie gewohnt klappt. Dazu muss ich mich korrigieren. Es ist auch mit Mittelmotor-Unterstützung - besonders am Berg - ein relativ schneller Gangwechsel möglich. Dazu muss man nur einen kleinen Trick anwenden: vor dem Schalten nicht nur mit dem Treten pausieren, sondern etwa eine viertel Kurbelumdrehung rückwärts treten (ist einfacher wie es sich anhört). Der Motor stoppt dabei verzögerungsfrei, so dass sich die Rohloff wie gewohnt blitzschnell schalten lässt. :idea:
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